[DE-SBB] Wetzstein II 831
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- Wetzstein II 831
- Titel
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- Sīrat Banī-Hilāl
- Verfasser
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- nicht gegeben
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- Katalog
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- Ahlwardt 9204
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Inhalt
- Titel
- ↳ wie in Hs.
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- f. 1a
هذا جزؤ الحادي عشرمن سيرة بني هلال ديوان سرحان
- f. 1a
- ↳ wie in Referenz
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- Sīrat Banī-Hilāl
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- سيرة بني هلال
- ↳ Varianten
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- ديوان سرحان
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- ist Teil von Sīrat Banī-Hilāl
- Thematik
- Region
- Inhalt
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- Die Erzählung schließt sich an die in Wetzstein II 829 enthaltene als Fortsetzung an. Sie beginnt damit, dass der Emir Ḥāzim krank wird und seinem Sohne Sirḥān einschärft, nur eine Frau aus dem Lande des Ansehens und Geschlechtsadels zu heiraten (Wetzstein II. 829, f. 59). Er stirbt und wird begraben. Sirḥān, sein Nachfolger, regiert viele Jahre unvermählt, denn keiner weiß ihm jenes Land anzugeben und eine Frau anderswoher will er nicht nehmen. Da kehrten eines Tages 3 Spielleute bei ihm an نضار und نصير und ناصر mit Namen, aus El-Jemen stammend, und trugen ihm ein Lobgedicht vor. Er gebot, sie 40 Tage zu beköstigen, wollte sie aber nicht wieder vor sich lassen und hieß, sie beim Abzuge zu beschenken. Die Geschenke schienen ihnen für sie drei zu kärglich, sie lehnten sie daher gänzlich ab. Der Emir lässt sie kommen und fragt, ob irgend Einer in der Welt freigebiger gegen sie gewesen sei? Allerdings, versetzt der Älteste derselben. Und wo lebt der? Im Lande des Ansehens und Geschlechtsadels. Er bittet darauf um nähere Auskunft und ناصر beschreibt ihren Edelsinn: es seien 3 Brüder, زين الدين, محيى الدين und شمس الدين, ihr Vater heiße فضل بن عقال;sie hätten 3 schöne Töchter Namens شيحه , شوكه und شما. Außer sich vor Freude fragt er sie, ob sie das Land kennen, wie weit es bis dahin sei, und erfährt, es sei 6 Monate von dort entlegen. Er beschließt, sich dahin zu begeben, und bittet, dass einer der Spielleute ihm den Weg dahin zeige, was auch zugesagt wird. In diesem Augenblick kommt Abū Zeid mit 2000 Reitern (von den Benū زحلان an; er ist auf dem Wege zu seinen Eltern (Rizq und Elḥaḍrā). Sirḥān bewirtet ihn freundlich und bittet ihn, in seiner Abwesenheit sein Land zu regieren; er lehnt es ab, da zu viel Feinde ihm selbst im Rücken seien, aber er solle die Regierung seinem Ohm, dem Emir Mālik Abū Zuheir, übertragen und unbesorgt reisen. So geschieht es und der Spielmann ناصر geht als Wegeweiser mit, bis sie nach 6 Monaten ihr Reiseziel erreichen. Der Führer kündet ihre Ankunft an; Zein Eddīn reitet dem Sirḥān entgegen mit seinen Brüdern und Gefolge und nimmt ihn und seine Begleiter freundlich auf. Nach 7 Tagen berät Zein Eddīn, was sie dem Sirḥān gegenüber zu tun haben; es wird beschlossen, den Wezir 'Aun an ihn zu schicken und nach seinem Begehr zu fragen. Sirḥān erzählt diesem, sein Zweck sei, sich hier eine Frau zu holen: so habe ihm sein Vater geboten. Als die Brüder dies erfahren, beschließen sie, jeder von ihnen solle seine Frau fragen, welche besonderen Eigenschaften und Vorzüge ihre Tochter habe; dann wollten sie die vorzüglichste dem Sirḥān zur Frau geben. In Folge dessen erhält er die Tochter des Zein Eddīn und der Selmā, genannt شما zur Braut; sie erhält kostbare Aussteuer und wird mit Dienerschaft ihm übergeben, dass er sie unberührt und ohne Schaden in sein Land bringe und dort heirate. Am 20. Reisetage gelangen sie zum Feuertal und zu den Schwefelbergen (وادي النار وجبال الكبريت). Sie lässt ihn bitten, den Tag zu rasten und in der kühleren Nacht weiter zu wandern. Dies geschieht; jeder lagert sich, so gut er kann; Šammā ruht in ihrem Zelt, von jeder Kleidung entblößt, von ihrem langen schwarzen Haar eingehüllt. Sirḥān findet in seinem Zelt, das dem ihrigen gegenüber steht, keine Ruhe; er denkt des Verbotes, sie zu berühren, bevor sie in seiner Heimat sind, und ist neugierig zu wissen, ob sie schön oder hässlich sei; in letzterem Falle möchte er sie dem Vater zurückschicken. Er schleicht sich zu ihr, sieht sie ganz schwarz, hält sie für eine Afrikanerin, holt sein Schwert, um sie zu töten. Als er zurückkommt, hat sie sich auf die andere Seite gelegt; er sieht nun ihre Weiße und Schönheit und bei ihr ein köstlich strahlendes Geschmeide. Er nimmt es mit sich, um es draußen genauer zu betrachten; da schießt ein Vogel herunter, nimmt es fort und fliegt damit weg. Er läuft hinterdrein, fallt fränkischen Schiffern, deren Capitän برصوما heißt, in die Hände; er schreibt, was ihm zugestoßen, mit Blut aus seinem Finger auf ein Brett; sie führen ihn gefangen mit sich.
- Er wehklagt, erzählt dem Capitän, wer er sei; der tröstet ihn damit, dass er ihn zu Hause zum Ober-Sauhirten machen wolle, er hätte noch 10 andere Sauhirten seines Glaubens daselbst. So geschieht es, er bleibt in diesem Dienst 30 Monate. Inzwischen hat Šammā bei ihrem Erwachen ihr Diadem vermisst. Niemand hat es, Sirḥān wird vermisst, seine Kleider sind da. Man sucht nach ihm vergebens. Die vornehmsten Begleiter, Rizq, Fāid (فايد) und Qāid zanken sich um sie, jeder hat Lust zu ihr und will ihr Sirḥān ersetzen. Sie schickt zu Jedem, ohne Vorwissen der Anderen, Botschaft: er solle schweigen, er sei der Auserwählte. Als nachts die Reise fortgesetzt wird, weiß sie sich die Kleider des Sirḥān zu verschaffen, zieht sie an, legt ein Schwert um und reitet davon, denselben aufsuchend. Sie kommt ans Meer, findet das Brett, worauf er sein Schicksal geschrieben hat, und ist tief betrübt: schreibt dann auch ihre Geschichte darauf. Matrosen eines dort ankernden Schiffes, dessen Capitän Andrea heißt, finden sie in ihrer Verkleidung, halten sie für einen jungen Mann; sie nennt sich شمّان; jene bringen sie mit ihrem Pferde zu Schiffe und segeln ab. Ihre Traurigkeit sucht der Kapitän zu entfernen; er sei ein junger Mann, der seinem verstorbenen Sohne gleiche; nun habe er noch eine Tochter Namens خانوت, mit der wolle er ihn verheiraten. Sie geht scheinbar auf den Vorschlag ein. Sie kommen ans Land, treten in das Haus des Capitäns, dessen Tochter entbrennt in Liebe, sobald sie den vermeintlichen Jüngling sieht; er wird bei ihnen aufs Beste verpflegt und gekleidet, und als er am Christfest in die Kirche geht, blendet und verwirrt seine Schönheit Alle. Auch der König Simeon (شمعون) wird seiner ansichtig, verliebt sich in seine Schönheit, Andrea tritt ihn an diesen ab, er wird sein Türhüter und erhält seinen Platz so, dass jener ihn stets sehen kann. Der Ruf seiner Schönheit verbreitet sich. Auch des Königs einzige Tochter زهر البان sieht ihn zufällig und wird sterbens verliebt in ihn. Ihre Mutter شعوانه fragt die Liebeskranke nach der Ursache ihres Leidens; darauf geht sie zu dem Könige und bittet ihn, seine Tochter dem Türhüter zur Frau zu geben; er aber wird zornig und verweigert es. Nun droht die Tochter sich ein Leides anzutun, die Mutter rät zur Geduld. Šammān ist inzwischen von Sehnsucht nach den Ihrigen erfüllt und weint. Der König erfährt es und ist darüber verwundert; sein Wezir rät ihm, dass er ihm die Beschäftigung zuweise, an die er daheim gewöhnt sei. Auf Befragen sagt er, dass er daselbst Steuern einzutreiben habe; seine Hoffnung ist, bei der Gelegenheit Sirḥān ausfindig zu machen. Nun überträgt ihm der König dasselbe Geschäft; nach 3 Monaten kehrt er zurück und wird ehrenvoll empfangen. Inzwischen härmt sich die Königstochter um ihn ab; wiederum bittet die Mutter den König, jenen ihrer Tochter zum Manne zu geben. Dies Mal willigt er ein, Tochter und Mutter sind darüber hoch erfreut und bereiten die Vermählungsfeier vor. Der König teilt nun dem Šammān sein Vorhaben mit: er lehnt es zuerst ab, geht dann aber darauf ein. Nach beendigter Feier werden die Vermählten beisammen gelassen; Šammān überlässt sich dem Schlafe. In der folgenden Nacht bekehrt er sie zum Islam und nachdem sie ihm feierlich versprochen hat, ein Geheimnis, das er ihr mittheilen will, niemand zu verraten, erzählt er ihr seine ganze Geschichte. Nun trösten sich Beide, forschen auch nach Sirḥān, aber ein Jahr lang vergebens. Da stirbt der König. Der Sitte gemäß ziehen die Einwohner aus der Stadt und lassen den Königsvogel fliegen: derjenige, auf dessen Kopf er sich setzt, pflegt damit als ihr König anerkannt zu werden. Er setzt sich diesmal auf den Kopf des Šammān; aber da er Muslim ist, wollen sie ihn nicht über sich, die Christen, zum Herrscher haben. Da der Vogel aber ein zweites und drittes Mal sich wieder auf seinen Kopf setzt, sehen sie dies als Gottes Willen an: er wird ihr König und regiert gerecht über sie. — Längst schon ist die Schar, welche den Sirḥān auf seiner Brautfahrt begleitete, heimgekehrt.
- Vergebens hatten sie die verlorene Šammā gesucht; sie hatten schließlich nur die Tafel gefunden, auf welche ihr Schicksal und das des Sirḥān geschrieben war. Bei der Heimkehr gaben sie an, dass Sirḥān mit der Tochter des Zein Eddīn verheiratet und dort zu Lande geblieben sei. Aber Mālik dringt darauf, die Wahrheit zu sagen: worauf denn Rizq erzählt, was vorgegangen. Sie sind betrübt, melden es dem Abū Zeid. Indessen hütet Sirḥān die Schweine; aber eines Tages in besonders trauriger Stimmung fällt er in Schlaf: als er aufwacht, sind seine Schweine fort, und er gerät in Angst vor den Folgen bei seinem Herrn. Er findet sie aber wieder, ist hinfort achtsamer. Eines Tages liegt er unter einem Baum, da beschmutzt ihn ein darauf nistender Vogel. Er steigt hinauf, dreht den Jungen den Hals um und findet im Nest das längst vermisste Geschmeide der Šammā, steckt es in einen Ränzel auf dem Rücken. Abends treibt er die Schweine in den Stall, die kleine Tochter seines Herrn springt ihm, wie sie oft zu tun pflegte, auf den Rücken und reitet auf ihm, das Geschmeide fällt dabei zur Erde und glänzt wunderbar. Sie läuft zum Vater und erzählt ihm; der fragt, was er da habe und bekommt das Geschmeide zu fassen. Weiter geht die Geschichte hier nicht. Obgleich es nach der Unterschrift scheinen muss, als wäre sie hier zu Ende, ist es doch nicht der Fall.
- Vollständigkeit
- Sprache
- Schrift
- Textanfang wie in Hs.
-
- f. 1b
قال الراوي لهذا الكلام سبحان رب الانام وذكر النبي عليه افضل الصلوات والسلام وكيف ما تم من كمال ديوان الخضرا وما توقع لها مع رزق وسرحان وبركات والزحلان واصطلحوا وكل من عاد الى محله فمرض الامير حازم وبايع ولده سرحان الخ
- f. 1b
- Textende
-
- f. 46a
قال ما معي شئ قال الراوي فمدّ يده برصوما وطالع العقد من عبه، وهذه آخر نحوسات سرحان، تم الديوان وبعده وبعد ديوان سعود سرحان وزواجه بشمّاء وزهر البان وظهور اولاده السلطان حسن وغيره
- f. 46a
-
- Verfasser:in
- ↳ Ansetzungsform
-
nicht gegeben
Objektbeschreibung
- Typ
- Formtyp
- Anzahl der Bände
-
- 1
- Einband
-
- Pappband mit Lederrücken
- fast lose im Einband, unsauber, auch fleckig
- Beschreibstoff
- ↳ Material
- ↳ Farbe
- ↳ Zustand
-
- stark, ziemlich glatt
- Blattzahl
-
- 46
- Blattformat
-
- 22 x 15,5 cm
- Textspiegel
-
- 16,5 x 11 cm
- Zeilenzahl
-
- 13-16
- Kustoden
- Schrift
- ↳ Duktus
- ↳ Tinte
- ↳ Ausführung
-
- groß und gewandt, unvokalisiert
Geschichte des Objekts
- Datum
- ↳ Abschrift
-
- ca. 1240/1824
- Erwerbung
-
- 1862
- Syrien (GND: 4058794-0)
- Verkäufer:in: Wetzstein, Johann Gottfried
Zugang & Nutzungsmöglichkeiten
- Eigner
- Signatur
-
- Wetzstein II 831
- ↳ alternativ
-
- PPN : 1839895241
- Reproduktion
- Art :
- Scan
Bemerkung :- Digitalisat Arabische Volksromane
Art :- Mikrofilm
Bemerkung :- Hs or sim 04199
- Bearbeiter
-
- Datenübernahme SBB
- Fürtig
- Bearbeitungsstatus
-
- Ersteingabe komplett
- Statische URL
- https://gothams.dl.uni-leipzig.de/receive/DE1Book_manuscript_00023257
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- Lizenz Metadata
- CC0 1.0
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